Wohnmobil Schottland Die Fünf Länder Etappe

2. Tag: Die 5-Länder-Etappe

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Nach einer heißen Nacht mit Hitze über 30 Grad auch noch nachts klingelte der Wecker um 7 Uhr. Wir beschlossen dann, lieber gleich loszufahren und bei einem Bäcker in der Nähe zu frühstücken. Dies spart Zeit und nebenbei noch 8,50 für den Stellplatz denn gestern Abend hatten wir den Kassierer wohl knapp verpasst und heute sollte er „irgendwann vormittags“ kommen – wir hatten aber weder Strom noch Wasser beansprucht.

Dank Navi war die Bäckerei und auch ein Parkplatz schnell gefunden. Also schnell gefrühstückt (länger wollten wir bei den überaus unfreundlichen Verkäuferinnen eh nicht bleiben,) an der Tankstelle auch noch ein Dieselfrühstück für Womi und los geht die 5-Länder-Etappe.

5 Länder an einem Tag

Kurz nach Aachen der erste Grenzübergang in die Niederlande, die wir dann aber gleich wieder nach Belgien bzw. Flandern verlassen. Wider Erwarten ist selbst um Brüssel herum kein stärker Verkehr und wir kommen gut voran. Kurz vor der französischen Grenze machen wir noch eine Pause am Rastplatz und weil die Werbung gar so verlockend aussieht, hole ich im Imbiss eine Portion frischer belgischer Fritjes, die auch fast so lecker schmeckten, wie die Werbung versprach.
Schon vor dem Rastplatz war uns aufgefallen, dass alle Parkplätze neben der Autobahn in unserer Richtung geschlossen waren. Dies blieb dann auch so bis Calais, wo sich meine Vermutung, dass dies vielleicht mit den Flüchtlingen zusammenhängen könnte, ziemlich erschreckend bestätigte. Mit zunehmender Nähe zum Kanal verdrängten die Regenwolken dann auch die Sonne, was immerhin die Temperaturen angenehmer gestaltete.
Die Eindrücke der Flüchtlinge in Calais, die mit Müllsäcken vor Regen geschützt in kleinen Gruppen an der Straße standen oder rechts von der Autobahn in einem riesigen Lager aus Zelten und Müllsäcken „hausen“ und vor allem der Anblick der vielen Polizisten, die an den mit Stacheldraht gesicherten 6 Meter hohen Zäunen am Fahrbahnrand patrouillierten, dämpfte die Urlaubseuphorie jedoch und stimmt durchaus nachdenklich.
Kurz vor Calais hatten wir wegen des Regenwetters überlegt, doch gleich für die Hinfahrt den Tunnel zu nehmen und auf besseres Wetter für die Fähre auf der Rückfahrt zu hoffen, doch die kurze Nachfrage bei Eurotunnel, LeShuttle ergab ein „No sorry, we are sold out, it’s a hard day for us today“. Den Grund dafür erfuhren wir kurz darauf am Fährterminal, denn aufgrund des Streiks zweier Fähren hatten alle anderen entsprechend Verspätung.
Obwohl wir um 14 Uhr dort waren, sollte unsere 15.20 Uhr Fähre erst um 16.45 ablegen.
Also reihte Björn Womi in der uns zugeteilten Reihe 141 in die Menge der wartenden Fahrzeuge ein.

Calais Terminal Ticket Counter
Calais Terminal Ticket Counter
Wartespur
Wartespur

Wer jetzt mit viel Mitleid an uns denkt, wie wir fast zwei Stunden eingepfercht in unserem Auto bei strömendem Regen auf die Abfahrt warten, den müssen wir leider enttäuschen. Mit Womi kann man die Wartezeit gemütlich überbrücken, denn wir haben ja „Alles“ on Board und können die Wartezeit so gemütlich mit Mittagsschlaf und Kaffee/Brotzeitpause überbrücken und den anderen mitleidig zusehen, wie sie sich im strömenden Regen auf die Suche nach den Toiletten machten oder eingepfercht in ihren Autos saßen. Kurz nachdem Björn sich dann ins Schlafzimmer verzogen und ich (frisch ausgeschlafen) die Aufpasschicht übernommen hatte, ging es los und wir fuhren mit Womi in den Bauch der Fähre.
Bei all der Abstimmung unseres Urlaubstermins mit geschäftlichen Terminen hatten wir leider die Ferientermine nicht angeschaut und befanden uns nun mit (zu)vielen anderen gemeinsam auf der Fähre, die wegen des Ferienendes in UK gerade auf der Heim- bzw. wie die vielen deutschen Schülergruppen gerade auf der Hinreise sind.

Doch egal, dann eben frische Luft auf dem Open Deck anstelle British Food im völlig überfüllten Restaurant. Und nachdem die anderen dann alle satt waren, konnten wir die Einfahrt nach Dover bei einer feinen Tasse Earl Grey im fast leeren Restaurant mit bestem Blick aus dem Fenster genießen.

Im Pulk der Menschenmassen quetschten wir uns zurück zu „yellow, Deck 5, C4“, wo Womi auf uns wartete.
Raus vom Schiff und „Welcome to Great Britain, look Right, Drive left“ – begrüßte uns die wohl größte Herausforderung der kommenden 12 Tage.

Björn meisterte dies im dichten Verkehr am Hafen mit großer Konzentration und Bravour, dennoch verpassten wir die erste Autobahnabfahrt, doch zum Glück (oder für dumme Touris) führt auch noch eine zweite Autobahn Richtung Norden.

Vorbei an London und fasziniert von den riesigen 4-spurigen Autobahnen näherten wir uns mit Einbruch der Dämmerung langsam unserem Tagesziel.

Zwischendrin gab es noch einen kurzen Services-Stop mit „Fried chicken“ bei Kentucky.
Kurz nach 9 erreichten wir endlich Amphtill, wo uns Hanni und Norbert schon heftig winkend vor ihrem Urlaubstauschhaus erwarteten.

Perfekter Übernachtungsplatz
Perfekter Übernachtungsplatz

Neugierig folgten wir der Hausführung von Hanni und beendeten den Tag bei einer feinen Tasse Tee mit Hanni, Norbert und Wilfred, dem Haustauschkater – mit dem wir mehr (Björn) bzw. weniger (ich)  Freundschaft schlossen.
Danach fielen wir todmüde ins Bett, die Fahrt war dann doch ziemlich anstrengend und vor allem Björn vom ungewohnten Linksverkehr ziemlich geschafft.

Außerdem wollen wir morgen ja mit Womi endlich Schottischen Boden befahren.

Weiter zur nächsten Etappe bis in den Norden zum Loch Lomond

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7 Kommentare zu „2. Tag: Die 5-Länder-Etappe“

  1. Zu diesem Land könnte ich euch noch hunderte von Tipps geben, wir fahren mit unserem knaus van ti, der im übrigen sam heißt, am liebsten nach Schottland. Der erste wäre, an der ostküste zu beginnen und dann zur Westküste zu fahren, die ist wegen ihrer Landschaft einfach schöner. Ach ja, wir sind Mitglieder des caravaning and Camping Clubs, meines Wissens ist luss aber der einzige Platz, der nur für members only geöffnet ist. Kleine anekdote am Rande dazu, es ist immer wieder herrlich, die Verblüffung im Gesicht der doch recht unfreundlichen Dame an der Rezeption zu sehen, wenn wir ihr auf ihre abwehrende Haltung ’sorry members only‘ antworten „sorry but we are members“, dann muss sie dich nämlich reinlassen und das passt ihr ganz und gar nicht.

  2. hi Andrew! Thanks For the offer. We would Love to meet you – let s see how the driving is going. We may run out of time as there are so many great places to visit! We keep in contact.

    1. Kann man das Fähreticket nicht online kaufen? Muss mann vor Ort kaufen? Weißt ihr noch, wie viel das Ticket damals gekostet hat? Ich konnte den genaueren Preis bzw.das offizielles Website von den Fähren nicht finden. Vielen Dank im Voraus.

      1. Hallo Clara,

        bestimmt kann man das Ticket auch online kaufen, kannst du mit Google schnell herausfinden. Den genauen Preis von damals kann ich leider nicht mehr aus dem Gedächtnis sagen.

        Viele Grüße Björn

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